Die Einführung des neuen Jugendfußballsystems Funino ist in Deutschland von viel Kritik begleitet. In manchen Fällen scheint aber klar zu sein: Die Kritiker haben sich nicht wirklich mit der Idee und den Regeln von Funino beschäftigt.
So auch im Falle eines der häufigsten vermeintlichen Kritikpunkte: Den Kindern würden Siege und Niederlagen genommen, da es im Funino keine Sieger gebe. Dies wird dann gerne als Beispiel der modernen Verweichlichung herangezogen oder gleich mit rechten Kampfbegriffen wie "linksgrün-versifft" oder "woke" bedacht. Außerdem würden, da ja kein Sieger ermittelt wird, auch keine Tore mehr gezählt.
Aber tatsächlich haben Funino-Festivals, zumindest sofern sie nach dem üblichen "Champions League"-Modus gespielt werden, nicht nur einen endgültigen Sieger nach Ende des Turniers, sondern auch in jedem der zahlreichen Spiele. Denn ein Funino-Turnier läuft ja so ab, dass auf mehreren Feldern gleichzeitig Spiele stattfinden. Der Sieger eines Spieles rückt ein Feld nach oben, der Verlierer eines nach unten, Gesamtsieger ist am Ende die Mannschaft, die das letzte Spiel auf dem höchsten Feld gewinnt. Die Kinder erleben also sogar viel mehr Siege und Niederlagen als nach dem alten "Ein Spiel am Samstagmorgen"-Prinzip.
Und wie werden die Sieger ermittelt? Natürlich, indem Tore gezählt werden! Nach wie vor gewinnt die Mannschaft das Spiel, die mehr Tore erzielt hat.
Der kleine wahre Kern des Irrtums ist lediglich: Da in diesem Spielprinzip das Torverhältnis keine Rolle spielt und die Ergebnisse auch in der Regel nicht detailliert festgehalten werden, macht es für den Turnierverlauf faktisch keinen Unterschied, ob eine Mannschaft 1:0 oder 8:0 gewinnt - genau, wie es in Pokalspielen schon immer war...
Quelle: https://fussballtraining24.de/funino-regeln/
Kommentare
Kommentar veröffentlichen