Hartnäckig hält sich in Europa der Glaube, in den USA wäre der Frauenfußball populärer als der Männerfußball – die Amerikaner würden Fußball gar eher als Frauensportart betrachten.
Aber das ist falsch. Ursache des Irrtums ist vermutlich, dass die Frauennationalmannschaft der USA in Europa aufgrund der wesentlich größeren Erfolge mehr im Rampenlicht steht als die Herrenmannschaft. Aber selbst das ist in der amerikanischen Heimat anders.
Die Zuschauerzahlen im amerikanischen Ligafußball zeigen seit jeher, dass der Männerfußball beliebter ist. 2022 wurde jedes Spiel der Herrenliga MLS von durchschnittlich 20.220 Zuschauern besucht, Spiele in der Frauenliga NWSL zogen „nur“ je 10.000 Zuschauer an[i] - ähnlich fallen die Zahlen auch für die früheren Jahre aus. Die Nationalmannschaft der Damen schaffte es immerhin 2019, die Männer zu überbieten – es war ein Jahr, in dem die Frauen die WM gewannen. Aber schon 2021 war auch hier wieder Normalität eingekehrt: Das Herrennationalteam hatte eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 25.155, die Frauen eine von 12.703[ii] .
Es spielen auch mehr Männer Fußball: 2018 waren rund 64% der aktiven Fußballer in den USA Jungen und Männer[iii] – eine niedrigere Quote als in vielen anderen Ländern, aber immer noch klar die Mehrheit.
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