Der Irrtum, eine Mannschaft, die nach einem Unentschieden in einem KO-Spiel durch das Elfmeterschießen weiterkommt, habe das Spiel statistisch gewonnen, tritt in Deutschland vor allem im Zusammenhang mit einem ganz bestimmten Spiel auf. Im Viertelfinale der EM 2016 setzte sich Deutschland nach 0:0 im Elfmeterschießen gegen Italien durch. Zuvor hatten die Deutschen bekanntermaßen noch nie ein Pflichtspiel gegen die Squadra Azzurra gewonnen, und so wird die Partie heute oft als „erster Pflichtspielsieg gegen Italien“ geführt.
Aber ein Sieg im Elfmeterschießen wird nicht als Pflichtspielsieg gewertet. Das eigentliche Spiel ist unentschieden ausgegangen und gilt in allen Statistiken als Remis. Das Elfmeterschießen ist eine vom eigentlichen Match losgelöste Entscheidungsfindung, ähnlich einem Münzwurf, die in der Statistik ignoriert wird. Deutschland wartet also weiter auf einen EM- oder WM-Sieg gegen Italien.
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