„Es gibt keine Kleinen mehr“, behauptete Rudi Völler einst mehrfach und meinte damit: Die klassische Zwergen-Nationalmannschaft, nur aus Amateuren bestehend, die von den „großen“ Teams einfach weggehauen wird, findet man dank der zunehmenden Professionalisierung nicht mehr.
Ein bisschen was Wahres ist ja sogar dran an diesem gerne zitierten Spruch: Auch die „kleineren“ Nationalmannschaften werden heute professionell trainiert und vorbereitet, verfügen über ein gewisses taktisches Verständnis und setzen eingespielte Akteure ein, statt wie einst spontan Leute von der Straße aufzupicken und aufzustellen – zumindest in Europa (vor allem in den karibischen und ozeanischen Inselwelten ist die Professionalisierung der Nationalteams noch nicht so weit vorangeschritten). Und manche ehemaligen Punktlieferanten sind heutzutage schwer zu bespielen, fahren sogar echte Erfolge ein – man sehe sich Island an, das sich nach Jahren als Witzmannschaft zwischenzeitlich sogar für EM und WM qualifizieren konnte.
Aber: Wenn es keine Kleinen mehr gibt – wie soll man dann zum Beispiel San Marino einordnen? San Marino hat, Stand Frühjahr 2024, 204 Länderspiele bestritten und nur ein einziges gewonnen, ein Freundschaftsspiel 2004 gegen Liechtenstein. In der Qualifikation zur EM 2020 holte man 0 Punkte bei einem Torverhältnis von 1:51; in der Qualifikation zur WM 2022 0 Punkte bei einem Torverhältnis von 1:45. Insgesamt hat San Marino in allen EM-Qualifikationsspielen seit 1992 zusammengerechnet einen Punkt geholt und ein Torverhältnis von 8:340 erspielt; in der WM-Qualifikation sind es im selben Zeitraum 2 Punkte bei einem Torverhältnis von 11:310. Viel kleiner geht es kaum.
Ähnlich schlecht sind die Resultate von Andorra und Gibraltar, auch Malta, Liechtenstein, die Färöer-Inseln und Moldawien punkten nur sehr vereinzelt einmal. Es gibt sie noch, die Kleinen. Auch in Europa.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nderspiele_der_san-marinesischen_Fu%C3%9Fballnationalmannschaft
Kommentare
Kommentar veröffentlichen