Es ist die Mutter aller Klischees über Frauen und Fußball: Die Damenwelt interessiert sich überhaupt nicht für den edlen Sport. Während jeder Mann voller Fußballbegeisterung steckt (und wenn nicht, dann kommt das noch!), gibt es für eine Frau nichts langweiligeres als „22 Männer, die einem Ball hinterherlaufen“. Frauen schauen nur dann zu, wenn sie einen Mann beeindrucken wollen – oder, wenn ein besonders schöner Mann auf dem Platz steht. Richtig?
Falsch! Zwar ist es korrekt, dass der Anteil an allgemein Sport- und speziell Fußballbegeisterten unter Männern immer noch größer ist, aber der Fußball hat längst eine solide weibliche Fanbasis. Laut einer Studie von 2017 bezeichnen sich in Deutschland satte 41,9% der Frauen als Fans oder zumindest Sympathisantinnen eines oder mehrerer Fußballvereine[i]. Einen zusätzlichen Aufschwung gibt es bei großen Turnieren – für die WM 2018 interessierten sich 48% der deutschen Frauen (während es bei den Männern kaum Schwankungen gibt – die Zahl der generell Fußballinteressierten und die der WM-Interessierten liegt jeweils bei etwas über 60%)[ii]. Und laut Zahlen des DFB spielen um die eine Million Frauen in Deutschland selber im Verein Fußball. Auch wenn diese Zahl vermutlich etwas zu hoch gegriffen ist, da manche Vereine aus finanziellen Gründen Frauen, die andere Sportarten im Verein betreiben, als Fußballerinnen melden, gehen Experten von etwa 600.000 Frauen im organisierten Vereinsfußball aus – auch das wäre noch eine recht ordentliche Menge…
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