Wer kennt sie nicht, die Sportfilme mit lustigen Tieren? Sie laufen immer etwa so ab: Das sympathische Schulteam mit großem Teamgeist aber schwachen Spielern tritt gegen den sportlich haushoch überlegenen Lokalrivalen an. Es läuft schlecht, aber da fällt dem Trainer etwas ein: Der Hund seiner (zu den Spielerinnen gehörenden) Tochter ist doch beim Kicken mit den Kindern als hochgefährlicher Torjäger aufgefallen! Also wechselt er den Hund ein. Der gegnerische Trainer protestiert, doch unser Held kontert mit dem legendären Satz „Es gibt keine Regel, die es verbietet, einen Hund einzuwechseln“. Der Schiedsrichter blättert im Regelbuch, aber tatsächlich: Nirgendwo ist ein Hundeverbot festgehalten. Der Hund spielt und schießt die Außenseiter zum Sieg.
Nach Belieben kann für den Hund auch ein Affe, ein Pferd, ein Roboter etc. eingesetzt werden, und natürlich ist der Plot nicht auf Fußballfilme beschränkt – auch Basketball, Eishockey etc. wurden zumindest im Film bereits mit tierischen Athleten beglückt.
Uns interessiert hier aber die Frage: Stimmt es, dass die Fußballregeln zumindest theoretisch erlauben, einen Hund einzusetzen?
Natürlich nicht. Zwar gibt es tatsächlich keine spezielle Regel, die ausdrücklich den Einsatz eines Hundes verbietet; allerdings machen zahlreiche Regeln diesen Trick faktisch unmöglich.
Zunächst einmal kann ein Hund keinen Spielerpass erwerben, der in allen offiziellen Wettkämpfen der Fußballverbände für einen Einsatz zwingend erforderlich ist. Im Schulfußball (der ja in vielen entsprechenden Filmen thematisiert wird) ist in der Regel zwar kein Spielerpass nötig, dafür muss ein eingesetzter Spieler an der jeweiligen Schule eingeschrieben sein – auch das ist für einen Hund in aller Regel nicht möglich. Auch die Altersgrenzen bei vielen Wettkämpfen schließen einen Hund von vornherein aus – so muss ein Lizenzspieler in Deutschland das 18. Lebensjahr abgeschlossen haben, ein Hund in diesem Alter ist wohl kaum noch fit genug, ein ernsthaftes Fußballspiel zu bestreiten. Schließlich dürfte ein Hund es schwer haben, nach den vorgeschriebenen, auf den menschlichen Körper bezogenen, Maßstäben für sporttauglich befunden zu werden.
Sollte all das aber keine Rolle spielen, z.B. bei einem Amateur-Freundschaftsspiel, gibt es noch weitere Regeln, die den Einsatz eines Hundes unmöglich machen. Zum Beispiel besteht die vorgeschriebene Spielkleidung zwingend aus Hemd mit Ärmeln, kurzer Hose, Schienbeinschonern, Stutzen und Schuhen. Man versuche mal, einen Hund so anzuziehen…
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