Welche Bundesliga-Teams haben die meisten ausländischen Spieler im Kader? Der Verdacht fällt meist auf die Spitzenteams wie Bayern München oder Borussia Dortmund – klar, die verstärken sich für teures Geld im Ausland, während die „kleineren“ Teams weniger Geld investieren können und daher vermehrt auf Eigengewächse setzen müssen. Oder?
In Wirklichkeit verhält es sich fast umgekehrt: Einen fertigen No-Name-Profi aus Osteuropa oder Asien zu verpflichten, kommt zumindest kurzfristig günstiger, als in die Ausbildung eines heimischen Jugendspielers zu investieren, zudem sind solche Spieler oft mit weniger Gehalt zufrieden zu stellen als deutsche Profis. Deshalb setzen viele kleinere, aber vor allem auch viele „mittelgroße“ Clubs auf einen großen Ausländeranteil.
In der Saison 2021/2022 stand Deutschlands Spitzenclub Bayern München mit einem Ausländeranteil von 60% auf Platz 8 von 18 Bundesligavereinen; Nummer Zwei, Borussia Dortmund, kam mit 56,3% direkt dahinter auf Platz 9. Die Spitzenplätze wurden vor allem von den besagten „mittelgroßen“ Clubs belegt – auf Platz 1 mit einem Ausländeranteil von 75% stand RB Leipzig, es folgten Bayer Leverkusen (71,4%) und bereits mit einigem Abstand Eintracht Frankfurt (65,5%). Auch einige der finanzschwächsten Clubs der Liga wie Arminia Bielefeld (62,5%) und FC Augsburg (64,3%) landeten noch vor Bayern und Dortmund[i].
Nicht vergessen werden sollte auch: Als im April 2001 erstmals ein Verein in einem Bundesligaspiel ohne einen einzigen deutschen Spieler auflief, war das nicht etwa Bayern München, sondern Abstiegskandidat Energie Cottbus[ii]…
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