Wird ein Torhüter im Strafraum gerempelt oder blockiert, dann ist der Aufschrei unter den Fans immer wieder groß. Denn: Der Torwart genießt insbesondere im Fünfmeterraum direkt vor dem Tor einen besonderen Schutz – er darf nicht gerempelt, geblockt oder sonstwie angegangen werden, ja manchmal hört man gar, er dürfe überhaupt nicht berührt werden. Auch viele Kommentatoren beurteilen Torraumszenen immer noch unter dieser Annahme, und hin und wieder erlebt man sogar, dass ein Schiedsrichter danach entscheidet.
Dabei ist der besondere Schutz im Fünfmeterraum ein reiner Mythos. Es gibt keinerlei Sonderregel, der Torwart ist im Fünfmeterraum genauso zu behandeln wie jeder andere Spieler auch.
Woher aber der Mythos? Nun, bis 2012 gab es im deutschen Fußball eine Schutzregel für Torhüter, wenn auch nicht so umfassend, wie oft angenommen: "Der Torwart darf im Torraum nicht gerempelt werden, außer er hält den Ball oder hindert einen Gegner", hieß es damals in den DFB-Regeln. Doch zur Saison 2012/2013 wurde der Passus ersatzlos gestrichen.
Und ohnehin hatte die Regel nur in Deutschland existiert – international gab es nie einen „besonderen Schutz des Torhüters im Fünfmeterraum“…
Quellen: https://www.bundesliga.com/de/faq/spielbetrieb/der-torraum-was-ist-das-ueberhaupt-22360; https://www.torwart.de/archiv/3-magazin-kompakt-archiv/33-magazin-kompakt-1415/bundesliga/allgemein-regeln.html; https://www.kicker.de/der-fuenfer-mythos-und-andere-regel-irrtuemer-643363/artikel
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