Hier gibt es gleich zwei gegensätzliche Irrtümer zu klären.
Erstens: Viele Menschen glauben, der Gewinner einer WM dürfe beim nächsten Mal als Titelverteidiger antreten, ohne Qualifikationsspiele bestreiten zu müssen.
Das war lange so (das ist vermutlich der Grund für die weite Verbreitung dieses Irrtums), wurde aber nach der WM 2002 geändert. Seither muss auch der amtierende Weltmeister durch die Qualifikation[i].
Zweitens: Gleichzeitig hält sich hartnäckig das Gerücht, die katastrophale Leistung des letzten automatisch qualifizierten Titelverteidigers Frankreich bei der WM 2002 sei der Grund für die Regeländerung gewesen.
Doch tatsächlich war die Änderung bereits im November 2001, ein halbes Jahr vor Frankreichs Blamage, beschlossen worden[ii]. Die FIFA begründete die Entscheidung damit, dass nach vier Jahren ein völlig neues Team antrete, das selbst beweisen müsse, die WM-Teilnahme zu verdienen, statt von den Leistungen der Vorgänger zu profitieren. Viele Trainer und Spieler begrüßten die Änderung, da auch der Weltmeister so im Vorfeld des Turniers noch Pflichtspielerfahrung sammeln kann.
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